die Gartenfibel 

Beifuß-Gemeiner, Artemisia vulgaris

• Besenkraut, Fliegenkraut, Gänsekraut, Johannesgürtelkraut, Jungfernkraut, Sonnwendkraut, Weiberkraut, Wilder Wermut, Wisch
  
  
• Familie: Korbblütengewächse, Asteraceae
  
  
• Merkmale: winterhart, mehrjährig, stark wüchsig, bis 2 m, mehrköpfiger Wurzelstock, kräftige, aufrechte, ästige, alljährlich absterbende, runde, geriefte, oben rispig verzweigte Stängel, kantig, meist braunrot überlaufen, Blätter fiederteilig, haben gezähnte Abschnitte, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits grauweiß behaart, oft etwas eingerollt, eigenartiger Geruch, bitterer Geschmack, VII-VIII zahlreiche, kleine, unscheinbare, rötlich-graue Blütenkörbchen sitzen rispenartig an den Stängelspitzen, sie sind mit gelblich-braunen Röhrenblüten gefüllt, gesamte Pflanze erscheint grau-filzig behaart, Früchte längliche, sehr kleine Achänen
  
  
• Anbau, Pflege: sonnig, anspruchslos, auf trockenem, mageren, kalkhaltigen Boden entwickelt er ein besonders kräftiges Aroma, auf nährstoffreichen Boden wird er üppig zu einem großen Strauch, 50x50 cm Abstand, nicht länger als 4-5 Jahre auf dem selben Feld, da sie mit zunehmendem Alter verholzen und weniger Laub bilden, Mai oder September/Oktober vorgezogene Jungpflanzen auspflanzen, nur zum Anbaubeginn unkrautfreier Boden
  
  
• Aussaat, Vermehrung: Lichtkeimer, Mai im Freiland, Wurzelausläufer, Wurzelteilung
  
  
• Ernte: April-Mai junge Blätter, Juni Blütenknospen, Juni-Oktober junge Triebspitzen solange Blüten noch ungeöffnet sind, junge Triebspitzen können ab dem zweiten Anbaujahr bis zu 3 x jährlich in einer Länge von 60-70 cm geschnitten und anschließend getrocknet werden, Blätter nach dem Trocknen abstreifen sonst bitterer Geschmack
  
  
• Ernährung: junge Blätter als Gewürzkraut, Kräutermischungen für Salate, Soßen, Aufstriche, getrocknete Blütenknospen angenehm würzig für schwere Speisen wie Schweine-, Gänse- oder Entenbraten, das getrocknete Kraut macht das fette Fleisch leicht verdaulich, verfeinert  Fisch- und Pilzgerichte, Suppen, Aalsuppe, Soßen, Gemüse, Aroma bleibt beim Mitkochen erhalten
  
  
• Heilmittel: antibakteriell, antimykotisch, durchblutungsfördernd, ausgleichend auf ZNS, verdauungsfördernd, Magensekretionsanregend, appetitanregend, menstruationsregulierend
  
  
• Nachbarschaft: scheidet wuchshemmende Stoffe aus, die dadurch andere Pflanzen verdrängt, Mücken und Motten mögen den Geruch nicht
  
  
• Sonstiges: Raupenfutterpflanze für Englischen Bär, Beifußmönch
  
  Arten
  Wermut (Artemisia absinthium)
  Eberraute (Artemisia abrotanum)
  Estragon (Artemisia dranuculus)
  Feldbeifuß (Artemisia campestris)
  Meerstrandsbeifuß (Artemisia maritima)